Wir waren mal Freunde

(Untertitel: Blick zurück nach vorn)

Ein Stück zu den Themen:
Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Freundschaft

Autor:Karl Koch
Musik:Diego Hagen
Bühnenbild:Karolina Muszalski
Aufführungsrechte:Karl Koch / Ensemble Radiks
Produktion:Ensemble Radiks 2017

"Aber glaub mir, Joscha, die, die ganz draußen sind - Schule, Arbeit oder sonst ohne Chance - die suchen sich einen neuen Platz. Eine neue Mannschaft mit ihren eigenen Regeln." (Murat)

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Der sechzehnjährige Joscha hat einem Obdachlosen das Leben gerettet. Der Mann schlief in einem im Bau befindlichen Asylheim, als es in Brand gesteckt wurde. Zunächst als Held gefeiert, gerät Joscha bald selbst in Verdacht, den Brand gelegt zu haben. Joscha schweigt zu diesen Vorwürfen, da er glaubt, dass seine Schwester Marion zusammen mit anderen Asylgegnern für den Brandanschlag verantwortlich ist. Erfolglos versucht er sie zu überreden, sich der Polizei zu stellen. Joscha wird nun an seiner Schule von vielen Mitschülern gemieden und ausgegrenzt, erhält von einigen aber auch Zuspruch für seine vermeintliche Tat. In dieser Zeit findet an Joschas Schule eine Projektwoche zum Thema "Deine Zukunft" statt. Hier trifft er auf Melek, eine gläubige Muslimin. Mit ihr soll er ein Projektteam bilden. Sticheleien und Abneigung bestimmen die ersten Tage ihrer gemeinsamen Teamarbeit, aber auch der Wunsch nach Vertrauen und gegenseitiger Anerkennung.

In der Art einer dokumentarischen Krimigeschichte wird geschildert, wie vier Jugendliche, die noch in der Grundschule ein enges freundschaftliches Verhältnis miteinander verband, sich allmählich voneinander entfernten und sowohl gegeneinander als auch gegen andere scheinbar unüberwindbare Vorurteile aufgebaut haben. Eine Spurensuche nach den Gründen beginnt, weshalb Misstrauen, Geringschätzung und Ängste dem Verlangen nach Gerechtigkeit, Freundschaft und Toleranz derart entgegenstehen konnten.

Folgende Themenfelder bestimmen das Stück:
In sensibler und jugendgerechter Weise wird die Bedeutung von Respekt und Achtung füreinander, insbesondere im Schulalltag, beleuchtet. Das Stück wirft überdies einen Blick auf Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als Ergebnis von Vorurteilen, persönlichen Erfahrungen und Ängsten.
Ein drittes Themenfeld widmet sich Lebensentwürfen junger Menschen im Spiegel unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft. Im Zusammenhang mit den vorgenannten Themenfeldern werden insbesondere die Begriffe: Freiheit, Ehre, Stolz, Toleranz und Selbst-Vertrauen aus der Sicht der jugendlichen Protagonisten beleuchtet.

Hier setzt das Stück an:
Joscha blickt gemeinsam mit den Zuschauern zurück in die Vergangenheit von einstmals vier Freunden, die sich allmählich voneinander entfernten. Er will Antworten finden: Warum haben wir so unterschiedliche Vorstellungen von Ehre, Religion, Herkunft und sozialem Status entwickelt? Weshalb schenken wir diesen Vorstellungen und den daraus resultierenden Vorurteilen so eine Bedeutung? Erlauben uns diese "Werte", uns gewaltbereit und respektlos gegeneinander zu verhalten? Haben wir so eine Zukunft?

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Tour-Info (PDF, 900 KB)
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