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Aus wie vielen Teilen besteht ein Mensch – aus wie
vielen Teilen besteht eine Seele? Margarita weiß es nicht. Nicht genau.
Sie weiß jedoch, daß in ihr mehrere Personen wohnen.
Da gibt es Marga, Rita, die Große, die Stumme und „Zauberer“. Alle
haben ihr Eigenleben, ihre Erfahrungen und Gefühle, von denen die anderen
nichts oder wenig wissen. Oder auch nichts wissen sollen. Doch sind sie
einander auf der Spur. Und diese führt sie zu einem jungen Mann, Jerszeij,
der sich in Teilen in Margaritas Gefriertruhe befindet.
Hintergrund der Geschichte ist eine alte Liebesbeziehung,
die Margarita mit 14 Jahren zu Jerszeij hatte. Diese neue, alte
Liebesbeziehung von Marga, ausgelöst durch ein unerwartetes Wiedersehen,
stößt nun auf heftigen Widerstand der anderen Persönlichkeiten.
Verlustängste und Eifersucht führen schließlich zum Mord an Jerszeij. Das
Stück setzt ein am Tag danach.
Inspiriert durch Motive des Romans „Der Meister und
Margarita“ von Michail Bulgakov schrieb Karl Koch im Frühjahr/Sommer 2005
diesen 2-teiligen Monolog, in dem die Geschichte einer jungen Frau namens
Margarita erzählt wird, die durch eine multiple Persönlichkeitsstörung
(MPS)
in mehrere Persönlichkeiten gespalten ist. Vorausgegangen waren intensive
Recherchen zu dieser wenig bekannten psychischen Erkrankung, der sich der
Autor mit dem Blick des außenstehenden Betrachters anzunähern versucht.
Den schmalen Grat zwischen Komik und Tragik beschreitend, droht die
Geschichte der Margarita beständig nach dieser oder jener Seite zu kippen,
woraus das Stück seine Spannung und Atemlosigkeit gewinnt.
„Margeriten brauchen Sonne und
Wärme, und vergessen Sie auch nicht, sie regelmäßig zu düngen und die
verblühten Blumen zu entfernen; denn so haben Sie lange Freude an Ihren
Margeriten!“
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