Theater als Ort der Begegnung und Verständigung – AN DIE WAND ist als temporärer Lebens-, Denk- und Handlungsraum ein besonderer Erfahrungs- und Lernort für Schülerinnen und Schüler. Das Theaterstück bietet einen Einblick in die Lebenswelt dreier Jugendlicher, die aus ihrem Alltag gerissen und unerwartet und mit voller Wucht mit Rassismus & Antisemitismus konfrontiert werden.
Themen wie Freundschaft, Identität, Vorurteile, ein Denken in Klischees & Rassismus werden in unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen aufgegriffen. Dem jugendlichen Publikum wird hier das Angebot eines Perspektivenwechsels gemacht. Das Live-Theater-Erlebnis von AN DIE WAND erschafft im Lern- und Lebensort Schule neue Räume für Emotionen, Begegnungen und Dialog.
Eine antisemitische Schmiererei an der Schulwand erschüttert den Schulalltag und das Leben dreier Freunde. Tarek, Anna und Ben müssen sich plötzlich mit Vorurteilen, versteckten Ängsten und ihrer eigenen Position auseinandersetzen. Die (welt-)politische Lage dringt in ihren Alltag ein und sie stehen vor der Frage, ob ihre Freundschaft diese Erschütterung überleben kann. – Ein brandaktuelles Theaterstück über Freundschaft, Mut und die Kraft der Verständigung.
Tarek (17), Anna und Ben (beide 16) kennen sich seit einer Ewigkeit, aus der Kita, der Grundschule und sind nun Teil einer Klasse einer Berliner Oberschule. Sie führen ein eher unauffälliges und durchschnittliches Leben, das vor allem von Schule und Freizeit geprägt ist. Geschichte, weltpolitische Ereignisse und Religionen spielten bei den Freunden bislang eher keine oder nur eine untergeordnete Rolle und fanden nur selten Eingang in ihr Leben und in ihre Gespräche.
Das ändert sich, als es zu einem antisemitischen Vorfall an ihrer Schule kommt. Eines Morgens befindet sind an einer Wand des Schulgebäudes eine antisemitische Schmiererei. Plötzlich verändert sich alles. Die (welt-)politische Lage dringt in das Schulleben ein. Nun ist Trennendes wichtiger als Gemeinsames, Meinung und Behauptung wichtiger als Verständigung, Vorurteile und Stereotypen gewinnen die Oberhand, aus ehemaligen Freunden werden Gegner. Die Schlachten werden entweder offen oder in der digitalen Welt ausgetragen. Es kommt zu einem „Flächenbrand“, der die ganze Schule erfasst.
Auch an Tarek, Anna und Ben gehen diese Entwicklungen nicht spurlos vorbei. Einer der Freunde wird sogar von der Polizei wegen einer möglichen Beteiligung am Anschlag verhört. Auch in ihrer Freundschaft „kriselt“ es. Die Situation verschärft sich noch einmal, als Anna selbstbewusst outet, dass sie aus einer israelisch-stämmigen und jüdischen Familie kommt, was die Familie aber aus Angst vor möglichen Anfeindungen immer geheim halten wollte. Ben und Tarek sind überfordert. Hatte ihre Freundin so wenig Vertrauen in sie? Und vor allem: Hatte sie recht damit? – Die Freundschaft gerät in eine Krise. Schließlich greift Ben zu einem ungewöhnlichen Mittel. Er lädt Anna und Tarek zu einem Treffen „An die Wand“ ein. Er hat ein besonderes Buch im Gepäck: Nathan der Weise. Die Freunde lesen, vertiefen sich und am Ende finden sie ihren Weg und vielleicht auch einen Ausweg.
Das Projekt entstand mit Radiks als Kooperationspartner unter dem Projektträger KungerKiezInitiative e. V. und wurde mit der Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt im Rahmen des „Aktionsfonds gegen Antisemitismus“ entwickelt und feierte am 12. Februar 2025 Premiere. Zunächst sind bis Juli 2025 40 Aufführungen für Berliner Oberschulen geplant. Das Angebot umfasst eine professionelle Theateraufführung (80 Min.), ein moderiertes Nachgespräch (ca. 30 Min.) und umfangreiches pädagogisches Material zur Vor- und Nachbereitung. An einzelnen Spielterminen haben Lehrkräfte und Interessierte auch die Möglichkeit, sich das Stück im Berliner KungerKiezTheater anzusehen. Termine entnehmen Sie auf
andiewand.kungerkiez.de.
Im moderierten Nachgespräch laden wir zum offenen Dialog ein. Gemeinsam reflektieren wir die gesehenen Szenen und tauschen verschiedene Perspektiven aus. So entsteht ein geschützter Raum, in dem Fragen gestellt und unterschiedliche Sichtweisen gehört werden können. Denn wir sind überzeugt: Der respektvolle Austausch miteinander ist der Schlüssel für ein besseres gesellschaftliches Miteinander.
Zur Unterstützung der Vor- und Nachbereitung stellen wir umfangreiches Begleitmaterial zur Verfügung.
Bei Fragen steht Ihnen unsere Produktionsleitung (Rasmus Max Wirth und Tom Pilath) unter der E-Mail andiewand@theater.kungerkiez.de zur Verfügung.
Das Stück ist eingerichtet für Aufführungen an Schulen, Jugendeinrichtungen und Theatern. Es kann in der Aula, der Turnhalle oder einem anderen entsprechend großen Saal gespielt werden. Im Übrigen sind wir, was die Bühnenbeschaffenheit angeht, sehr flexibel, d.h. wir finden fast immer eine Lösung!
Spieldauer: ca. 80 Minuten
Nachgespräch: Dauer und Umfang nach Absprache
Auf- und Abbau der Bühne: ca. 2 Stunden
Bühne bzw. benötigter Platz: min. 6 x 3 m
Technische Voraussetzungen: 230-Volt-Anschluss, Saal- bzw. Raumlicht
Spielorte: Aula, Turnhalle, Theaterbühne
Zuschauerumfang: maximal 150 (nach Absprache und Bühnenverhältnissen gegebenenfalls auch über 150 Zuschauer möglich)
Kosten/Preis: Aufführung mit einem Nachgespräch und pädagogischem
Begleitmaterial auf Anfrage
Pädagogisches Begleitmaterial: Unterstützung für pädagogische Vor- und Nachbereitung, 60 Seiten
Darsteller: Rasmus Max Wirth, Manuela Weirauch, Tom Pilath
Autor/Regie: Michael Reinhold Schmitz
Musik/Rap: Andrej Dietrich | AKa Rinde | Dÿse
Bühnenbild: Jan Brokof
Aufführungsrechte: Michael Reinhold Schmitz
Produktion: KungerKiezInitiative e. V./Theater-Ensemble Radiks e. V., Berlin 2024/2025