Stimmen zu „5 vor 12 oder schon Geisterstunde ?“

"5vor12" haben wir zunächst in Berlin im KungerKiezTheater im Oktober und November 2022 aufgeführt. Es wurde damals von der DTHG, der Deutschen theatertechnischen Gesellschaft gefördert.  Seit März 2023 ist es auch auf Tour, wenngleich dieses Stück im Vergleich zu den anderen Tournee-Stücken ein bescheidenes "Orchideen-Dasein" führt. Hier nachfolgend einige ausführliche Stimmen von Lehrkräften und Pädagoginnen und Pädagogen und auch Pressestimmen zu Veranstaltungen mit "5vor12 oder Schon Geisterstunde ?" :
Die Schülerinnen der 7. bis 10. Klassen hatten am Donnerstag, 04.05.2023, die Gelegenheit, sich das vielschichtige Theaterstück „5 vor 12 oder Schon Geisterstunde“, geschrieben von Karl Koch, aufgeführt vom Theaterensemble Radiks aus Berlin, anzuschauen, und dabei zum einen „ihren“ Schüleralltag aus einer anderen Perspektive zu betrachten und zum anderen sich auf unterhaltsame Weise mit zentralen Begriffen, die auch im Leben der Jugendlichen eine wichtige Rolle spielen dürften, auseinanderzusetzen: Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Erderwärmung, Arm und Reich, gegenseitiges Verständnis, Respekt, Freundschaft und Liebe.
Die beiden etwa 16-jährigen Protagonistinnen, Leonie und Zeynap, sollen im Rahmen einer Projektwoche einen Vortrag zum Thema Nachhaltigkeit und Klimawandel erarbeiten. Dabei könnten die Voraussetzungen nicht unterschiedlicher sein: Leonie stammt aus einer wohlhabenden Familie, ist Veganerin, engagiert sich sehr beim Klimaschutz, besitzt ein fotographisches Gedächtnis und hat damit auch keine Probleme mit den Noten in der Schule – Zeynap hingegen kommt aus eher ärmeren Verhältnissen, ihre Versetzung ist gefährdet, auch ist sie der Ansicht, dass es den Klimawandel zwar schon gibt, aber den gab es ja immer schon.
Im Laufe des Stücks treten neue, zu Beginn eher unerwartete Wendungen auf: Während Zeynap zwar fachlich nicht immer „up to date“ ist – Fakten und Daten sind ihr ein Graus – hat sie ziemlich kreative Ideen, wie man denn so einen Vortrag dem Publikum schmackhaft machen kann. Einfach alles nur vorzulesen wäre denn dann doch sehr langweilig und öde! Leonie, die Zahlen und Fakten liebt und stets Allem ganz genau auf den Grund gehen möchte, hat hingegen ein sehr großes Problem damit, vor einem Plenum zu sprechen. Referate halten ist ihr ein Graus!
Zusammen finden die beiden letztendlich Möglichkeiten, wie sie sich gegenseitig unterstützen und helfen können, und erkennen, dass das Leben der anderen nicht immer so rosig ist, wie es scheint: Leonie zum Beispiel hat im Grunde gar keine richtigen Freunde – und das schon seit der Grundschule, weil niemand mit ihr spielen wollte. Zeynap erkennt, dass ihr „Player-Prinz“ Finn an ihr persönlich gar kein Interesse gehabt hat, sondern nur Spaß haben wollte, und ihm ihr Wohlergehen im Grunde völlig egal ist. Leonie ist es, die sich nach Zeynaps „Unfall“ um sie sorgt und ihr zu Hause Gesellschaft leistet. Mit neu gewonnenem Vertrauen erzählt Leonie Zey schließlich auch, dass sie ebenfalls schon mit Finn „zusammen“ war – ganze drei Tage lang! Dann war sie ihm zu langweilig!
Im Laufe der ca. 60minütigen Vorstellung finden beiden Mädchen auch einen Weg, wie sie ihre „unterschiedlichen“ Ansichten zum Klimaschutz dennoch gemeinsam und sinnvoll in dem geforderten Referat dem Publikum vorstellen können: Jeder soll sich seine eigene Meinung bilden, niemand soll anderen etwas aufzwingen – aber jeder soll auch selbst etwas tun, Möglichkeiten, die Umwelt zu schützen gibt es nämlich ganz schön viele. Dabei ist es letztendlich egal, ob man arm oder reich ist: Jeder kann auf seine Art etwas beitragen – der eine evtl. mehr als der andere – aber im Grunde ist es für jeden recht einfach JETZT etwas zu tun: „ Ist es 5 vor 12 oder schon Geisterstunde, wär ja auch egal, wir leben hier und jetzt!“
ERZBISCHÖFLICHE MÄDCHENREALSCHULE TRAUNSTEIN-SPARZ, Frau Lucia Klose, 19.05.2023

Auch im Frühsommer 2023 konnte an unserem Schulzentrum wieder ein Theaterstück aufgeführt werden. Die Theaterproduktion "Radiks" aus Berlin pärsentierte das Stück "5 vor 12", welches die Klimakrise und den Wandel der Gesellschaft anschaulich darstellte und unsere Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken anregte.
BSZ Matthäus Runtinger, 11.05.2023

5 vor 12 oder schon Geisterstunde ist kein gewöhnliches Theaterstück. Es stellt keine fertigen Antworten zum Klimawandel bereit, sondern fordert sein Publikum dazu auf, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. So erleben die Schülerinnen und Schüler, wie Zeynep und Leonie auf der Bühne streiten und sich ihre Meinungen und auch manche Beschimpfung um die Ohren hauen. Die bewusst offene Schlussfrage des Stücks, ob es gerade fünf vor zwölf ist oder bereits Geisterstunde herrscht, soll keine eindeutige Antwort liefern. Es widersteht der Verlockung, Fakten und Schlussfolgerungen zu präsentieren oder konkrete Handlungsempfehlungen abzugeben. Stattdessen regt das Theaterstück dazu an, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Genau dies haben die Schüler im Anschluss getan. In einem Nachgespräch mit den beiden Darstellerinnen Silvia Schmidt und Manuela Weirauch entwickelten sich spannende Diskussionen zum Thema Klima, Nachhaltigkeit, Armut und Reichtum sowie zur Frage, ob sich die privaten Meinungen der Schauspielerinnen mit den Rollen decken. Am Schluss ist die Botschaft so klar wie einleuchtend: Informiere dich und bilde dir selbst eine Meinung. Und teile die dann auch mit anderen.
schwäbische.de, Leutkirch, 24.07.2023

„Der Klimawandel und unser Umgang mit seinen Folgen betrifft alle Menschen und wird uns noch lang beschäftigen. Das Theaterstück ‚5 vor 12‘ regt zum Nachdenken über dieses Thema an und ermöglicht Schüler*innen untereinander ihre Meinungen zu dem Thema auszutauschen und ihre Perspektive zu erweitern“, sagt Bürgermeister und Bildungsdezernent Dennis Grieser anlässlich der Aufführung des Theaterensembles Radiks im Freizeithaus Dicker Busch.
Auf Einladung der Jugendförderung der Stadt Rüsselsheim am Main gastierte das Theaterensemble von Dienstag (31. Oktober) bis Donnerstag (2. November) in Rüsselsheim. Insgesamt 18 Klassen ab der Jahrgangsstufe Acht hatten die Möglichkeit, an einer der sechs Vorstellungen teilzunehmen.

Im Theaterstück geht es um die Schülerinnen Zeynep und Leonie, dargestellt von den Schauspielerinnen Manuela Weirauch und Anne Vital, welche in der Schule sonst kaum Kontakt haben, nun aber gemeinsam ein Referat anlässlich einer Klima-Projektwoche erarbeiten sollen. Beide halten anfangs wenig voneinander. Zeynep geht das Gerede vom Klimawandel auf die Nerven während Leonie aktiv in einer Umweltschutzgruppe mitarbeitet. Im Laufe des Theaterstücks entsteht jedoch gegenseitiges Interesse und die Erkenntnis, dass ihre unterschiedlichen sozialen Lebenswirklichkeiten ihre Positionen beeinflussen und ihre Ansichten zu Nachhaltigkeit und sozialem Ausgleich nicht so weit auseinanderliegen.
Ein essenzieller Teil der Vorstellungen des Theaterensembles war die anschließende Diskussion mit den anwesenden Schüler*innen. Im direkten Gespräch konnten die Thematiken des Stücks noch einmal reflektiert, und die unterschiedlichen Positionen der Schüler*innen mit den Protagonistinnen im Stück verglichen werden. Während der Diskussion wurden unterschiedliche Aspekte des Themas beleuchtet und Fragen von der Effektivität bestimmter Umweltschutzmaßnahmen, wie zum Beispiel Papierstrohhalmen, genauso diskutiert, wie die Frage was, die Schüler*innen selbst für mehr Nachhaltigkeit zu tun bereit sind.
Die beiden Schauspielerinnen berichteten von einer überwiegend positiven Resonanz der Schüler*innen. Viele beschäftigen sich durch das Theaterstück zum ersten Mal eingehender mit dem Thema, und trauen sich im offenen Gespräch eher ihre Meinung zu sagen. So tragen die Aufführungen zu einem offenen und sachlichen Dialog bei, der am Ende das Bewusstsein für das Thema nachhaltiges Wirtschaften sowie für den Schutz des Menschen und seiner natürlichen Umwelt stärkt.
journal-lokal.de, Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main, 02.11.2023
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