Von Karl Koch, mit Alexander Blüm, Dauer: ca. 85 Minuten
Jerszeji, ein „Dr. Frankenstein“ der Postmoderne, hat die Margariten geschaffen. Seine Kreaturen. Fünf Persönlichkeiten in der Enge eines Körpers. Aus einem Trauma erwachsen, ringen sie nun um Kontrolle und stellen Forderungen an das Leben. Auch an Jerszejis Leben. Eine kriminologische Spurensuche nach dem „Ich“.
Der 3-teilige psychologisch orientierte Monolog ist inspiriert von einem Phänomen das in der westlichen Geschichte der Psychoanalyse verschiedene Namen getragen hat. Um 1900 war es der Doppelgänger, literarisch vertreten etwa durch „Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde“, eine Novelle des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts die war es Multiple Persönlichkeitsspaltung und heute wird es Dissoziative Identitätssspaltung genannt.
Aus wie vielen Teilen besteht ein Menschenkörper – aus wie vielen Teilen eine Seele? Die Margariten wissen es nicht. Nicht genau. Sie wissen nur, dass sie nicht allein sind. Da sind Rita, Marga, die Große, die Stumme und „Zauberer“, Teile einer Identität, die sich aufgespalten hat. Sie wissen nur wenig voneinander. Alle haben sie ihr Eigenleben, ihre Gefühle und Erfahrungen. Eine mögliche Liebesbeziehung von Marga aber stößt auf heftigen Widerstand unter den Margariten. Verlustängste und Eifersucht führen schließlich zum Mord. Das Stück setzt ein am Tag danach.