LEITBILD

Das Ensemble Radiks sieht sich in der Aufgabe, den Menschen in der Stadt und auf dem Land lebendiges Theater nahe zu bringen. Mit einfachen Mitteln, die insbesondere auf der Qualität des Schauspiels ruhen, wollen wir insbesondere junge Menschen zum Dialog bewegen. Wir wollen Mut, Lust und Interesse wecken, über sich selbst und andere nachzudenken und sich auszutauschen. Nicht zuletzt darf dabei gestaunt und gelacht werden.

Auf den Austausch mit dem Publikum legen wir besonderen Wert, daher bieten wir nach jeder Aufführung ein Nachgespräch mit dem Ensemble an. Es dürfen Fragen gestellt, es darf kritisiert werden. Daraus können wir Inspiration für weitere künstlerische Vorhaben ziehen. Den Zuschauern soll der Dialog als Anreiz dienen, ihre Gedanken zu den Themen aus unseren Stücken im kleineren Kreis mit Freunden oder in der Klasse weiter zu reflektieren.

Bei der Konzeption und Inszenierung der Stücke und auch im Nachgespräch orientieren wir uns am No-Blame-Approach: Wir versuchen den Kern eines Problems zu fokussieren, ohne einzelne Personen als schuldig oder hilfsbedürftig extra zu markieren. Hier vertrauen wir auf die Fähigkeiten und Ressourcen der Kinder und Jugendlichen, selber für sich zu erkennen, welches Verhalten zwischen Menschen verletzend oder unterstützend ist. Und so begrüßen wir jede Meinung, solange sie gewaltfrei und ohne persönlich zu diffamieren geäußert wird. Alle sollen sich in gleicherweise angesprochen und angeregt fühlen, gemeinsam in ein Gespräch zu kommen.

In diesem Zusammenhang sehen wir unsere gewaltpräventiven Stücke und das gemeinsame Gespräch im Anschluss auch als Bausteine, um sich selbst und andere besser zu verstehen, gegenseitiges Interesse zu wecken und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

Wir schätzen die Kooperation mit Schulen, Lehrkräften, Sozialarbeitern, Pädagogen und Pädagoginnen. Wir suchen auch die Zusammenarbeit mit Betroffenen, Experten und Anlaufstellen und möchten unsere Präventionstheaterstücke damit authentisch, nachvollziehbar und nachdrücklich gestalten.

Um unsere Projekte zu ergänzen, auszubauen und zielführend zu gestalten, stehen wir Anlaufstellen offen gegenüber, die ähnliche Ziele verfolgen oder in den von uns behandelten Themenfeldern tätig sind.

Kindern und Jugendlichen, egal welcher Herkunft und aus welchem sozialen Milieu, sollen Theater und die theaterpädagogische Weiterbildung zugänglich gemacht werden. Daher streben wir insbesondere Möglichkeiten an, unsere Projekte auch Kindern und Jugendlichen aus finanziell schwachen Haushalten anbieten zu können.

Wir sind transmedialen Vorhaben gegenüber aufgeschlossen und sehen audiovisuelle Medien nicht als Konkurrenz. Die Möglichkeiten des technischen Fortschritts betrachten wir als Gelegenheit, den Menschen einen ersten Kontakt mit dem Theater näherzubringen.

Im Sinne des Ensemblegründers Karl Koch möchten wir das Theater und den Tourbetrieb aufrecht erhalten, fortführen und weiterentwickeln. Dabei gehen wir mit vollem Ernst an die Sache, frei nach einem Zitat aus dem Leitbild Karls, nach dem russischen Dichter Daniil Charms: „Die Sache mit Ernst besehen wäre es nicht wunder, dass einem das Herz zerbräche vor Lachen.“

© Theater-Ensemble Radiks e. V.
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