Morgen oder Madagaskar

Eine neue mobile Theaterproduktion für Schulen und Jugendeinrichtungen 
Themen: Abhängigkeiten, Drogen und Suchtprävention und Medienkompetenz
Dauer: ca. 70 Minuten
Geeignet ab 12 Jahren
Morgen oder Madagaskar

Überblick

Das Stück ist eine Reise mit überraschenden Einblicken in und um die vorgenannten Themenfelder anhand zweier menschlicher Schicksale: Ein in die Jahre gekommener Alkoholiker, Lukas, der sich mit seinem „Schicksal“ abgefunden zu haben scheint und ein junges Mädchen, Sophie, das bereits im Teenageralter mit Drogen in Kontakt gekommen ist und nach einer über zehnjährigen „Drogen-Karriere“ schließlich doch erfolgreich den Weg aus der Sucht aufgenommen hat. Dramaturgisch betrachtet kippen im Stück heitere und bisweilen kabarettistische Situationen in ernste und zum Teil tragische Momente, genauso wie der Spaß, den scheinbar Drogen oder Alkohol verschaffen können, was in ein gefährliches Konsumverhalten und tragische Abhängigkeiten münden kann.

Die Entwicklung und Umsetzung des Stückes wurde 2022 gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien: Deutsche theatertechnische Gesellschaft und Neustart Kultur.

Themen

In der Art eines scheinbar improvisierten Situationsdramas, wird man in prägnanten Dialog- und Erzählszenen anhand zweier Abhängigkeits-Biografien in eine Welt rund um die Themen Abhängigkeit und Sucht eingeführt. Begriffe werden spielerisch erklärt, getrennt und die Verschiedenartigkeiten der Suchtpotentiale diverser Drogen veranschaulicht. Neben den bekannten „Alltagsdrogen“ wie Kaffee, Nikotin und Alkohol über sogenannte „Einstiegsdrogen“ Cannabis, Spice bis hin zu den Partydrogen Ecstasy, Speed, Crystal Meth wird auch die Mediennutzung und Suchtverhalten in Online-Medien, Social Media und Gaming beleuchtet. Im Übrigen thematisiert das Stück auch die sogenannte Co-Abhängigkeit in der sich Kinder und Jugendliche befinden, wenn ein Elternteil oder Geschwister sich in riskantem Suchtverhalten befinden. 

Es untersucht darüber hinaus interaktiv mit dem Publikum die Begriffe Abhängigkeit, Glücksgefühle und Stressabbau und beleuchtet an dieser Stelle auch das Verhalten junger Menschen in den Bereichen Gaming sowie den Umgang mit den sozialen Medien als Kommunikationsplattformen zum Austausch und zur Selbstdarstellung. Hieran schließt sich ein kabarettistischer Exkurs in die Funktion des Belohnungssystems im Gehirn des Menschen.

Handlung

An einer Schule soll ein Theaterstück zum Thema „Sucht und Abhängigkeiten“ aufgeführt werden. Das Publikum wartet bereits, doch das Stück beginnt nicht. Stattdessen tritt Lukas, der Hausmeistergehilfe, in den Saal. Er soll schnell die Bühne aufbauen, da das Ensemble bis auf die Theaterpädagogin noch im Stau steckt. Widerwillig beginnt er zunächst seine Arbeit, seine Laune bessert sich allerdings, da er sich während seiner Arbeit mit dem Publikum unterhält und sich schließlich auch großspurig als „Experte in Sachen Sucht“ präsentieren kann. Die Theaterpädagogin Conny kommt nun hinzu und verkündet, dass man noch auf das Ensemble warten müsse. Lukas mischt sich wieder ein, sie solle doch schon mal anfangen, etwas über das Stück zu erzählen. Und so beginnt Conny: Es geht um ein Mädchen, Sophie, das mit 12 Jahren begann, ein Tagebuch zu führen. Dieses Tagebuch ist die Grundlage der Geschichte um Sophie: Es berichtet in Ausschnitten ihren Weg mit 14 Jahren in die Abhängigkeit, Drogensucht und Hilflosigkeit, bis zu ihrer ersten Therapie mit 24 Jahren. Lukas, der Conny´s Erzählung interessiert verfolgt hat, bietet sich nun an, quasi als Ersatzschauspieler – damit das Publikum nicht warten müsse – die Geschichte um Sophie mit Conny zu spielen. Diese willigt schließlich ein und tatsächlich gelingt es den beiden in der Manier des Improvisationstheaters Szenen aus dem ursprünglichen Stück nachzuspielen. Lukas, der im Laufe des Spiels immer mehr Parallelen zu seinem Leben entdeckt hat, beginnt nun seinerseits zu erzählen: über seine ersten Kontakte mit Alkohol, über seine Lebenspläne und wie die Sucht diese haben scheitern lassen und schließlich schildert er auch seine Versuche, vom Alkohol weg zu kommen. Er erzählt nun gar nicht mehr in großspuriger Manier, aber auch ohne Larmoyanz. „Madagaskar ist weit weg“, meint er: „So weit wie meine Versuche und Hoffnung vom Alkohol loszukommen, aber vielleicht fang ich ‚morgen‘ noch mal an.“

Hier setzt das Stück an

Fragen tauchen auf: Bin ich eher suchtgefährdet als andere, und erkenne ich so etwas an meinem Verhalten auch jetzt schon? Was steckt eigentlich hinter den Begriffen Sucht, und Abhängigkeit? Wann ist man abhängig und wann nur harmloser Konsument? Würde ich es z.B. schaffen, eine Woche freiwillig auf mein Smartphone zu verzichten? Und was kann ich tun, um anderen zu helfen? In diesen Zusammenhängen wollen wir mit dem Stück Kinder und Jugendliche sensibilisieren, sich immer wieder zu prüfen und ehrlich zu hinterfragen.
Das Spiel appelliert schließlich auch an junge Menschen, den eigenen Blick hinsichtlich eines riskanten Abhängigkeitsverhaltens oder Drogenkonsums nicht nur auf sich zu richten, sondern auch auf ihre Umgebung.

Konzept

Wie alle unserer mobilen Theaterstücke für Kinder und Jugendliche ist auch „Morgen oder Madagaskar“ nach dem pädagogischen Ansatz des No-Blame-Aproach aufgebaut. Die Figuren des Stückes bewegen sich innerhalb der vorgenannten Themen, ohne dass ihre persönlichen Standpunkte und Haltungen zunächst zu bewertet oder verurteilt werden.
Der Verlauf der Geschichte um die beiden Protagonisten Sophie und Lukas zeigt, dass niemand frei von Abhängigkeiten ist, und dass man Suchtverhalten teilweise auch schon in jungen Jahren teilweise erkennen kann. Alle können irgendwann potenziell betroffen sein ganz gleich welcher sozialen Schicht man sich zuordnet. Wichtig dagegen ist, sich selbst und andere immer wieder zu prüfen und gegebenenfalls Hilfe zu suchen, beziehungsweise Hilfe zu suchen, um zu helfen.
Viele Kinder und Jugendliche würden von sich vermutlich sagen, dass sie kein Problem mit riskantem Suchtverhalten haben. Dies mag zutreffen, jedoch behandelt das Theaterstück auch die sogenannte Co-Abhängigkeit, von Kindern und Jugendlichen, deren Eltern, Geschwister oder Familienmitglieder sich in einem riskanten Drogenkonsum oder Suchtverhalten befinden.
Das Stück wurde in Zusammenarbeit mit erfahrenen Lehrkräften und Sozialpädagog*innen erarbeitet. Selbstverständlich bieten wir im Anschluss an die Aufführung ein Nachgespräch an. Erfahrungsgemäß werden die meisten Zuschauer im ersten Nachgespräch nach der Aufführung mit dem Team des Ensembles nicht über Persönliches sprechen. Das ist verständlich und auch gut so. Deshalb sei an dieser Stelle allen Lehrkräften und Pädagog*innen herzlich gedankt, wenn sie nach der Veranstaltung den Schülerinnen und Schülern Raum und Schutz geben, um in der Klassengemeinschaft gemeinsam über das Dargestellte – so weit möglich – offen zu sprechen.
Aufführung und Nachgespräch sollen als Modul zur Suchtprävention dienen, um Pädagog*innen und Lehrkräfte in ihrer Arbeit zu unterstützen, die Kinder und Jugendlichen für die vorgenannten Themenbereiche insbesondere zu sensibilisieren.
Auch ein umfangreiches, pädagogisches Begleitmaterial können Sie zur Unterstützung der Vor- und Nachbereitung des Theaterbesuches erhalten. Darin finden Sie Wissenswertes in kind- und jugendgerechter Form zum Thema Sucht, Abhängigkeiten und Konsum und natürlich zum Stück, mit verschiedenen Wissens-, Spiel-, und unterrichtsbegleitenden Einheiten. Neben den eben genannten Themen, setzt sich das Begleitmaterial auch mit Therapieansätzen und Hilfestellungen und Tipps für Jugendliche und Eltern auseinander.

Hinweise für Veranstalter

Das Stück ist eingerichtet für Aufführungen an Schulen, Jugendeinrichtungen und Theatern. Es kann in der Aula, der Turnhalle oder einem anderen entsprechend großen Saal gespielt werden. Im Übrigen sind wir, was die Bühnenbeschaffenheit angeht, sehr flexibel, d. h. wir finden fast immer eine Lösung!
Spieldauer: ca. 70 Minuten
Nachgespräch: Dauer und Umfang nach Absprache
Auf- und Abbau der Bühne: ca. 40 Minuten
Bühne bzw. benötigter Platz: mind. 24 m² , drei stabile Stühle, ein stabiler Tisch
Technische Voraussetzungen: 230-Volt-Anschluss, Saal- bzw. Raumlicht
Spielorte: Aula, Turnhalle, Theaterbühne
Zuschauerumfang: maximal 150 (nach Absprache und Bühnenverhältnissen gegebenenfalls auch über 150 Zuschauer möglich)
Kosten/Preis: Aufführung mit einem Nachgespräch und pädagogischem Begleitmaterial auf Anfrage, Preisnachlass bei Mehrfachbuchung, Preis-Info über das Tourmanagement
Pädagogisches Begleitmaterial: Unterstützung für pädagogische Vor- und Nachbereitung, ca. 50 Seiten
Darsteller: Team des Ensemble Radiks
Autor/Regie: Karl Koch
Buchungsanfragen: Tourmanagement
Musik/Rap: Reinhold Michael Schmitz
Bühnenbild: Jana Baumann
Aufführungsrechte: Theater-Ensemble Radiks e. V.
Produktion: Ensemble Radiks, Berlin 2023/2024

Trailer

Tournee-Daten

Nordrhein-Westfalen: 7.–11. Oktober
und 28. Oktober – 22. November 2024
Baden-Württemberg: 14.–25. Oktober 2024
Niedersachsen: 2.–20. Dezember 2024
und 13.–31. Januar 2025
Bayern: 1.–28. Februar 2025
Hamburg u. Mecklenburg-Vorpommern: 3.–14. März 2025
Mecklenburg-Vorpommern: 17.–21. März 2025
Berlin u. Brandenburg: 31. März – 11. April
und 28. April – 2. Mai 2025
Saarland: 5.–16. Mai 2025
Rheinland-Pfalz: 12.–23. Mai 2025
Hessen: 12.–23. Mai 2025
Österreich: 9.–13. Juni
und 23. Juni – 4. Juli 2025
Baden-Württemberg: 14.–25. Juli 2025


Das Projekt war 2022 gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
DTHG
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
© Theater-Ensemble Radiks e. V.
Telefon: 0049-30–53216600
ensembleradiks@gmail.com
calendar-check-o